Stringing vermeiden – so druckst du ohne Fädenziehen

Einer der häufigsten Fehler im 3D-Druck ist das sogenannte Stringing: feine Fäden, die zwischen den Druckteilen entstehen, wenn die Düse Material „mitzieht“. Das sieht unsauber aus und verschlechtert die Qualität des Drucks. Zum Glück lässt sich Stringing mit den richtigen Einstellungen deutlich reduzieren oder ganz vermeiden.


1. Rückzug (Retraction) einstellen

Beim Drucken fährt der Druckkopf oft über leere Stellen. Ohne besondere Einstellung würde dabei geschmolzenes Filament aus der Düse tropfen – das sind die Fäden (Stringing).

👉 Hier hilft der Rückzug: Der Drucker zieht das Filament kurz ein Stück zurück, bevor er sich bewegt. Dadurch tropft weniger Material nach.

  • Hat dein Drucker den Extruder direkt über der Düse (Direct Drive), reicht ein kleiner Rückzug von ca. 0,5–2 mm.
  • Sitzt der Extruder weiter weg und führt das Filament durch ein Röhrchen (Bowden-System), braucht es mehr Rückzug: ca. 4–6 mm.

💡 Tipp: Stelle den Rückzug in kleinen Schritten ein und drucke ein kleines Testmodell. Schon wenige Anpassungen können das Fädenziehen deutlich reduzieren.


2. Drucktemperatur anpassen

Ist die Temperatur zu hoch, wird das Filament zu flüssig und tropft nach.

  • PLA: 190–210 °C
  • PETG: 220–240 °C
  • TPU: 210–230 °C
    👉 Lieber am unteren Ende der Herstellerangaben starten und bei Bedarf langsam erhöhen.

3. Z-Hop aktivieren

Mit Z-Hop hebt sich die Düse leicht an, wenn sie über offene Bereiche fährt. Dadurch werden Fäden reduziert, da die Düse nicht am Modell entlangstreift.


4. Lüfter & Druckgeschwindigkeit

  • Lüfter aktivieren, damit das Material schneller abkühlt.
  • Reisegeschwindigkeit („Travel Speed“) erhöhen: 180–220 mm/s sind ein guter Wert.

5. Düse reinigen

Alte Rückstände oder verbranntes Filament in der Düse können zusätzlich Stringing verursachen. Eine saubere Düse ist daher entscheidend für gute Druckergebnisse.

👉 So hältst du deine Düse sauber:

  • Nutze Reinigungsnadeln, um verstopfte Nozzles vorsichtig freizumachen.
  • Führe regelmäßig einen Kaltdruck (Cold Pull) durch:
    Dabei wird Filament in die heiße Düse eingeführt und beim Abkühlen langsam herausgezogen. Dadurch bleiben Staub, Ablagerungen und kleine Reste am Filament hängen und werden mit herausgezogen und die Düse ist wieder frei.

💡 Tipp: Am besten helles oder spezielles Reinigungsfilament verwenden. So siehst du sofort, ob noch Rückstände in der Düse stecken.


Fazit

Stringing entsteht durch zu viel Materialfluss oder falsche Bewegungen der Düse. Mit optimiertem Rückzug, richtiger Temperatur, Z-Hop und einer sauberen Düse druckst du zuverlässig ohne Fädenziehen.

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